Dresden

#UNTEILBAR – Uta Schumann spricht für OMAS GEGEN RECHTS

OMAS GEGEN RECHTS - #unteilbar Dresden

#UNTEILBAR – Uta Schumann spricht für OMAS GEGEN RECHTS

 

 

Uta Schumann – Rede auf der #unteilbar Demo in Dresden:

Ich stehe hier – als Oma gegen rechts, weil ich Mutter und Großmutter bin und weil es meine Aufgabe ist Leben zu fördern und Leben zu schützen.

Ich stehe hier
, weil meine Großmutter Elisabeth zwei Weltkriege erlebt hat und vier Kinder und eine Enkelin alleine groß- und erziehen musste.

Ich stehe hier
, weil meine andere Großmutter Erika mit sechs Kindern aus Schlesien flüchten musste, die als „Polackenbrut“ von den Verwandten in Deutschland willkommen geheißen wurden.

Ich stehe hier
, weil ich von ihnen Fragen stellen gelernt habe.

Ich stehe hier
, weil meine Großväter im zweiten Weltkrieg ihr Leben ließen – für die finanziellen Interessen von Thyssen, Krupp, Bayer, BASF, u.s.w.

Ich stehe hier
, weil ich das Land in dem ich lebe, als meine Heimat betrachte und liebe.

Ich stand auch 1989 auf der Straße – weil ich das Land und die Leute liebte und weil ich wollte,  dass „die Demokratie“ im Namen der Deutschen Demokratischen Republik endlich Wirklichkeit würde – eine echte Demokratie mit Rede-Presse-Kultur-Wahl- und Reisefreiheit wünschte ich mir.
Wenn ich Rias hörte und zu den Glocken der Gedächtniskirche eine wohltönende männliche Stimme feierlich sprach „die Würde des Menschen ist unantastbar“ – hatte ich jedes Mal Gänsehaut ! Ja in einem Land in dem die „Würde des Menschen unantastbar – also das höchste Gut – ist“ wollte ich leben.

30 Jahre sind vergangen – und spätestens nach drei Jahren hatte ich genug Erfahrungen mit dem neuen System, um zu wissen, dass die Geschichte mit den Glocken und der Spruch mit der Würde wohl doch nicht so ganz ernst zu nehmen war – Werbung eben – wie Mon Cheri und die Geschichte mit der Piemont Kirsche, die es im Piemont gar nicht gibt.

Die Treuhand war keine treue Hand, sondern hatte die Aufgabe das Volkseigentum um zu wandeln und das Volk um sein Eigentum zu betrügen. Hartz IV sollte den ent-würdigten, für die Industrie überflüssigen, Menschen-Rest gerade so noch in die Lage versetzen, Konsument bei Lidl und Co. zu sein und den Rest der Gesellschaft zu mehr Leistung für weniger LOHN anspornen.
Mit dem Jugoslawienkrieg kam die erste Welle von Flüchtlingen – immerhin noch Europäer. Aber deren Würde – obwohl es deutsche Waffen und deutsche Soldaten waren – die einen Teil der Fluchtursachen ausmachten – war noch weniger wert, als die Würde der Menschen in Hartz IV.

9/11 – Afghanistan – Irak – Syrien – immer mit deutschen Waffen – 2015 – Wir schaffen das! – und dann das Bild des kleinen toten Jungen, der mein Enkel hätte sein können – im Sand am Mittelmeer – meine Tränen flossen … Aber im Internet widerliche, hämische Kommentare und auf der Straße „Absaufen“ grölende besorgte Bürger …..

Das soll „mein Volk“ sein ?
Das bricht mir das Herz – Das kann ich nicht zulassen – „Die WÜRDE ist kein Konjunktiv, die WÜRDE des Menschen ist unantastbar“…..

Deswegen stehe ich jetzt hier – ich fordere das Versprechen ein, dass „Die Würde des Menschen unantastbar ist“- egal wo jemand her kommt, egal welche Hautfarbe jemand hat, egal ob es ein Es, ein Er oder eine Sie oder irgendwas dazwischen ist, egal was es kostet…..und ich fordere noch mehr – ich fordere Schutz für alle, die nicht für sich selber sprechen können, Kinder, Tiere, Pflanzen, Landschaften u.s.w.

Ich stehe hier, weil mir kalt wird, in diesem Land, wenn von „Umvolkung“, „Volkverrätern“ und „linksgrünversifften Gutmenschen“ die Rede ist….

Ich stehe hier, für eine zukunftsweisende, nachhaltige, ökologische Wirtschaft, in der Ethik einen höheren Stellenwert als Profitgier hat.

Ich stehe hier, um den Planeten und seine empfindlichen Ökosysteme für meine Enkel und deren Kinder zu erhalten.

Ich stehe hier, um Platz zu halten für alle Aktivisten, Visionäre, Künstler und ungehörten Wissenschaftler ….

Ich stehe hier, weil ich die Demokratie, auch wenn sie manchmal schwer auszuhalten ist, erhalten und verbessern möchte

Ich stehe hier, weil wir ALLE Verantwortung dafür tragen, das Beste aus unserem Land und aus uns selbst zu machen.

Ich stehe hier – als Oma gegen rechts, weil ich nicht anders kann. Und mit mir stehen Omas aus ganz Deutschland und Österreich hier.

Ich danke Euch Allen für euer Engagement und euren Mut.
WIR SIND MEHR !!

Kontakt: Uta Schumann – E-Mail


Pressemeldungen:
• [Dresden] – Bis zu 25.000 Menschen werden am Samstag zu einer Großdemonstration in unserer Stadt erwartet. Davon geht zumindest der Veranstalter aus. Unter dem Motto #unteilbar wollen die Teilnehmer für soziale und politische Rechte auf die Straße gehen. Die Demonstrierenden sammeln sich ab 12:00 Uhr auf dem Altmarkt. Bei der Auftaktkundgebung von 13:00 bis 14:00 sprechen unter anderem Markus Schlimbach (DGB-Vorsitzender Sachen), Vincent Bababoutilabo (Initiative Schwarze Menschen in Deutschland), Noa K. Ha (TU Dresden) sowie Uta Schumann (Omas gegen Rechts). – Radio Dresden, 23.8.2019

Infolinks:
#unteilbar – Facebook-Event
www.unteilbar.org